Doris Rathgeb-Lutz und die Resilienz

Dank Doris Rathgeb-Lutz bieten wir ein modulares Angebot zum Thema Resilienz an. Interview.


Doris Rathgeb-Lutz, in diesen speziellen Zeiten wird viel über Resilienz geredet. Aber was heisst das denn eigentlich genau?

Resilienz ist die Fähigkeit, schwierige Situationen im Leben erfolgreich zu bewältigen und dabei handlungsfähig zu bleiben. Im positiven Fall unterstützen die gewonnen Erfahrungen die persönliche Weiterentwicklung. Resilienz wird auch als «psychische Widerstandkraft» umschrieben, welche es ermöglicht, nach einer Krise rasch wieder das innere Gleichgewicht zu finden.

Ab Herbst bieten Sie ein neues, zweitägiges Angebot zum Thema Resilienz an. Können Sie mehr dazu sagen?

In einem ersten Schritt analysieren die Teilnehmenden ihre persönliche Resilienzfähigkeit. Sie erfahren dabei, welche Elemente einen Einfluss auf die Resilienz haben und sie erhalten Anhaltspunkte zur Weiterentwickung der eigenen Resilienzfähigkeit. Darauf aufbauend erfahren die Teilnehmenden, was Resilienz im organisationalen Kontext bedeutet und wie diese durch die eigene Führungstätigkeit im Team oder in der Organisation beeinflusst werden kann.

Es ist ein zeitlich überblickbares, sehr spezifisches Angebot – an wen adressiert es sich?

Das Angebot ist branchen- und berufsgruppenunabhängig konzipiert und richtet sich an Fach- und Linienverantwortliche, Personen aus dem HR sowie an Absolventinnen und Absolventen des Leadership-Zertifikats. Die Teilnehmenden sollten motiviert und bereit sein, ihre eigene Persönlichkeit und ihr Führungsverhalten zu reflektieren.

Oft glauben wir, dass die Resilienz eine persönliche Kompetenz ist. Stellen Sie in Ihrem Berufsalltag an den Solothurner Spitälern fest, dass auch Organisationen oder Teams resilient sein können?

Resilienz wird auch im organisationalen Kontext immer mehr zu einer Schlüsselkompetenz. Unsere Umwelt wird zunehmend komplexer, unsicherer und sie verändert sich schnell (VUCA-Welt). Dies erfordert seitens der Organisation eine schnelle Reaktions- und Anpassungsfähigkeit.

Für mich war es sehr spannend mitzuerleben, wie ein Spital die vergangenen Corona-Monate bewältigt hat. Innerhalb weniger Tage wurde der reguläre Spitalbetrieb völlig umgestellt und auf die neue Corona-Situation ausgerichtet. Für mich beeindruckend war, welche positiven Energien in manchen Teams in kurzer Zeit freigesetzt wurden, um diese neue und unbekannte Aufgabe zu erfüllen.

Wenn Sie weder an der Arbeit noch am Unterrichten an der BFB sind, was machen Sie dann so in Ihrer Freizeit?

Ich bewege mich in meiner Freizeit gerne in der Natur. Hier kann ich Energien tanken und mich auf neue Aufgaben fokussieren. Seit ich mich vertieft mit dem Resilienz-Thematik auseinandersetze, habe ich gemerkt, dass die Selbstfürsorge in Form von Bewegung und Entspannung für mich einen wichtigeren Stellenwert im Leben erhalten hat.

Resilienz

Führungspersonen sind heutzutage mit steigenden Anforderungen einer sich rasch verändernden Arbeitswelt konfrontiert. Zunehmend sind „soft skills“ gefragt, wie beispielsweise der persönliche Umgang mit Veränderungen oder Krisen. Resilienz ist die Fähigkeit, schwierige Situationen zu bewältigen und dabei handlungsfähig zu bleiben, beziehungsweise das innere Gleichgewicht wieder zu finden.

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